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Sonderausstellung "Roms Soldaten im Kleinformat" eröffnet (Fränkische Nachrichten)

Die Sonderausstellung "Im Dienste des Kaisers - Roms Soldaten in Kleinformat" wurde im Beisein zahlreicher Gäste im Römermuseum eröffnet. Das Bild zeigt (von links) Bürgermeister Jürgen Galm, Regine Geier, Dr. Martin Kemkes, Dr. Matthias Pausch, Dr. Jörg Scheuerbrandt und Landrat Dr. Achim Brötel und Dr. Stefanie Brecht. (c) Frodl

Auch Miniatur-Legionäre imponieren

Die Sonderausstellung "Im Dienste des Kaisers - Roms Soldaten im Kleinformat" wurde am Montagabend im Marc-Aurel-Saal des Römermuseums eröffnet.

Von Helmut Frodl

Osterburken. Die gesamte Ausstellung ist so groß, dass jetzt nur der Teil "Ordnung und Disziplin" mit 5000 kleinen Zinnfiguren im Osterburkener Museum zu sehen ist. Der zweite Teil "Auf dem Marsch" wird derzeit im Limesmuseum Ruttenhofen gezeigt. Wie Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm betonte, gehe es manchmal "Schlag auf Schlag", denn vor genau vier Monaten wurde die letzte Ausstellung "St. Martin ist ein guter Mann" in den gleichen Räumen eröffnet. Zur offiziellen Eröffnung begrüßte Galm zahlreiche Gäste, darunter Dr. Matthias Pausch, Dr. Stefanie Brecht vom Römermuseum Ruttenhofen und nicht zuletzt die Stadt- und Ortschaftsräte. "Im Dienste des Kaisers: Roms Soldaten im Kleinformat", das letzte Wort dieser Überschrift täuscht durchaus", so Galm in seiner Ansprache. Denn selbst im Kleinformat erreiche die ausschnittsweise Darstellung der römischen Armee eine imposante Größe. Schon dadurch werde die Ausdehnung und Bedeutung des Römischen Reiches erklärbar.

Außergewöhnliche Qualität

Da die Ausstellung in ihrer Gesamtheit zu groß für jedes Museum am Limes ist, sei sie geteilt worden. Konzipiert wurde die Ausstellung von Thomas Kurtz aus München. Gezeigt wird die Römische Armee in handbemalten Zinnfiguren. Die Qualität der Figuren sei außergewöhnlich gut. Dazu kommen lebensgroße Gemälde römische Soldaten verschiedener Zeitstellung und einige Texttafeln. Das Konzept der beeindruckenden Ausstellung richtet sich vor allem an junge Besucher. Es solle gerade die Schüler für die Geschichte begeistern.

Die Ausstellung, so Galm, sei bei den Schulklassen in der vergangenen Woche bereits der "Renner" gewesen. Sein abschließender Dank galt neben dem historischen Verein Bauland, Dr. Martin Kemkes, der das Römermuseum in bewährter Weise unterstütze, sowie dem Museumsleiter Dr. Jörg Scheuerbrandt, der vor Ort die Fäden zusammenführte.

Landrat Dr. Achim Brötel bezeichnete die Sonderausstellung als außergewöhnlich und reizvoll. Über das vergangene Wochenende sei eine ganze Legion römischer Soldaten in den Marc-Aurel-Saal eingezogen. Das, was Thomas Kurtz, der Initiator und Leihgeber dieser Ausstellung, präsentiere, seien zwar natürlich keine römischen Originale. Dafür seien es aber "originale Römer, mithilfe von Spezialisten in wirklich ausnahmslos allen Details originalgetreu nachgebildet. So macht Geschichte Spaß", sagte der Landrat.

Brötel dankte Thomas Kurtz, der die Ausstellung mit seinem Sohn aufgebaut hatte, für die bemerkenswerte Initiative. Das Römermuseum, das dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiere, sei damit um eine besondere Attraktion reicher. Der Landrat wünschte der Ausstellung viele begeisterte Besucher mit leuchtenden Augen, und zwar "völlig unabhängig davon, wie alt oder wie jung sie sind".

Dr. Martin Kemkes vom archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg betonte, dass diese Ausstellung nicht nur für Kinder interessant sei. Gerne unterstütze das Landesmuseum sein Zweigmuseum in Osterburken mit interessanten Ausstellungen, um dessen Attraktivität weiter zu steigern. Kemkes bedankte sich sowohl bei Thomas Kurtz für die Leihgabe, als auch beim Historischen Verein Bauland, welcher die Leihgebühr für die Ausstellung übernommen habe.

Die Vorsitzende des Historischen Vereins, Regine Geier, freute sich in ihrem Grußwort, dass so viele Ehrengäste zur Eröffnung der Ausstellung gekommen waren, um die mehr als 5000 römischen Soldaten in der Römerstadt zu begrüßen.

Sie seien nicht zum Kämpfen gekommen, sondern um die Größe und den Ruhm des großen Römischen Reiches zu zeigen. Dem Historischen Verein sei es eine Herzensangelegenheit, das Römermuseum zu unterstützen, das gerade jetzt, gegen Ende des Schuljahres, von vielen jungen Menschen besucht werde. Deshalb habe man beschlossen, die attraktive und informative Sonderausstellung zu finanzieren. "Wer die ausgestellte Legion und die anderen römischen Abteilungen betrachtet, kann sich ihrer Wirkung nicht entziehen. Es wird deutlich, wie eindrucksvoll das Auftreten der römischen Armee in den Provinzen war. Heute müssen wir vor einem Einfall der Römer keine Angst mehr haben, nicht einmal mehr vor ihren Fußballspielern", schloss Regine Geier. Die Vorsitzende wünschte der Ausstellung viel Erfolg.

Museumsleiter Dr. Jörg Scheuerbrandt ging auf die Ordnung, Disziplin, Schlachtordnung und Struktur der römischen Armee bei ihren Kämpfen ein und vermittelte den Gästen viel Wissenswertes. Nach einem Dank von Bürgermeister Galm an die Grußwortredner sowie an den Historischen Verein Osterburken klang die Ausstellungseröffnung bei einem kleinen Umtrunk aus.

© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 07.07.2016