Die Mauern des Kastells stellen die am besten erhaltene Wehranlage der Römer dar und vermittel ein eindrückliches Bild von der Größe des Kastells.
Gegen 160 n. Chr. wurde die cohors III Aquitanorum von Neckarburken nach Osterburken verlegt und errichtete hier ein rechteckiges Kastell. Dies geschah im Rahmen der Vorverlegung der Grenze vom Odenwaldlimes auf die vordere Linie, die vom Main bei Miltenberg über Walldürn, Osterburken nach Jagsthausen schnurgerade in südlicher Richtung verlief.
Einige Jahrzehnte später, unter Kaiser Commodus - wahrscheinlich in den Jahren 185-192 n. Chr. - wurde das Kastell erweitert. Die 8. Legion (legio VIII Augusta) fügte einen Anbau - das sogenannte Annexkastell - an die Südflanke an. Dieser Annex ist heute als Parkanlage gestaltet und die Grundmauern der Umwehrung konserviert. Das große Kohortenkastell wurde leider überbaut und ist nicht mehr sichtbar.
Im Rahmen des Bundes-Förderprogrammes "Nationale Welterbestätten" wurd das Gelände neu gestaltet und mit Wegen versehen. Das Seitentor des Kohortenkastells ist nun mit einem Stahlrahmen in seiner Höhe angedeutet und gibt einen Eindruck von der Monumentalität der antiken Wehrarchitektur.
Der Blick durch ein Archaeoskop versetzt den Betrachter in die Vergangenheit.